Der Weg der Traube von der Rebe zum Wein

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Der Weg der Traube von der Rebe zum Wein

Tief in den schroffen Walliser Alpen wächst ein Schatz, der seit Jahrhunderten die Sinne berauscht und die Herzen erwärmt. Hier, wo sich die Sonne in den Reben spiegelt und der Duft der Geschichte in der Luft liegt, entfaltet sich etwas Magisches: der Wein. Als lebendiges Erbe der Berge und Täler ist er mehr als nur ein Getränk - er ist ein Gefühl, eine Geschichte, ein Wegweiser durch die Zeit. 

Doch diese Magie kommt nicht von ungefähr. Hinter jedem edlen Tropfen steckt ein Meer von Arbeit, Tradition und Innovation. Die Walliser Winzerinnen und Winzer sind die Hüter dieses Erbes, die Wächter der Reben, die mit ihrer Kunst und ihrem Können die Geschichte fortschreiben und dem Wein neues Leben einhauchen. 

In dieser Welt des Weins offenbart sich das Wesen des Wallis, ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint und die Natur ihre Geschichten flüstert. Hier, inmitten der majestätischen Alpen, wird der Wein zum Botschafter einer reichen Kultur, einer lebendigen Tradition und eines unvergesslichen Erlebnisses. 

Doch was passiert eigentlich hinter geschlossenen Kellertüren? Wie wird aus einer einfachen Traube ein edler Wein? Welche feinen Nuancen und Tricks liegen zwischen einem durchschnittlichen und einem herausragenden Wein? Auf der einzigartigen Reise der Traube vom Weinberg bis in die Flasche offenbart sich eine faszinierende Welt voller Tradition, Handwerk und Leidenschaft. 

Die Weinrebe

An den steilen Hängen des Wallis, wo sich die Rhone sanft durch die Rebberge schlängelt, ragen die Reben Terrasse um Terrasse majestätisch in den Himmel. Die einzigartige Beschaffenheit des Walliser Terroirs verleiht dem Walliser Wein seinen unverwechselbaren Charakter. In liebevoller Handarbeit wird jeder Rebstock in den steilen Terrassen sorgfältig gepflegt. Während des Frühlings und den ganzen Sommer hindurch, fallen im Rebberg verschiedenste Arbeiten an, dazu gehört beispielsweise die Rebstockpflege oder Laubarbeiten. Zwischen Trockenmauern, urchigen Rebhäusern und Bächen mit kristallklarem Wasser, gedeihen die Walliser Trauben in friedlicher Ruhe. Auf den steinigen, mineralischen Kalkböden des Walliser Weinbergs entwickelt sie sich zu einer kräftigen und saftigen Traube. Von der Sonne verwöhnt, reift die Traube optimal und erhält so eine erhöhte Aromenvielfalt und eine bessere Farbintensität.  

Schlussendlich ist es das harmonische Zusammenspiel von steinigen, mineralischen und kalkhaltigen Böden, sonnenverwöhnten Terrassenlagen und sorgfältiger Handarbeit, welche die charakterstarken Weine entstehen lässt, die das Wallis auszeichnen. In jeder Traube steckt das Wesen der Landschaft, des Klimas und der Menschen, die seit Generationen die Walliser Weintradition pflegen. 

Die Weinlese

Wenn der Herbst im Wallis langsam Einzug hält und die Trauben ihren optimalen Zuckergehalt erreichen, beginnt ein ganz besonderer Moment: Die Weinlese, im Wallis wird dieser Prozess liebevoll "d’Wimdä" genannt. Mit geschultem Auge und geübten Händen durchstreifen die Arbeiterinnen und Arbeiter die Parzellen und beginnen Reihe für Reihe die Trauben von Hand zu pflücken. Dabei achten sie sorgfältig auf die Qualität der Beeren und entfernen alle faulen oder beschädigten Stellen, um höchste Qualität zu gewährleisten. 

Die Weinlese ist ein Zusammenspiel von traditionellem Handwerk und modernen Maschinen. Auch heute noch, wird weiterhin die menschliche Körperkraft eingesetzt, um die gefüllten Kisten durch die Reihen zu tragen. Jede Rolle ist klar definiert: Die einen schneiden, die anderen tragen und wieder andere bringen die vollen Kisten zurück ins Weingut, wo sie noch einmal gründlich kontrolliert werden. In dieser Zeit herrscht eine besondere Atmosphäre in den Walliser Winzerregionen. Der Duft der Trauben liegt in der Luft und die belebten Strassen spiegeln die Romantik des einfachen Bauernlebens wider. 

Nach getaner Arbeit ist Zeit zum Ausruhen und Geniessen. Die Erntekisten werden kurzerhand zu improvisierten Tischen umfunktioniert, Wurst, Käse und Roggenbrot werden aufgeschnitten. Die Korken der Weinflaschen knallen, und schon ist das Festmahl angerichtet. Dieses Ritual ist ein fester Bestandteil der Walliser Identität, eine Tradition, die Bodenständigkeit und gemeinschaftliches Geniessen zelebriert. 

© Olivier Maire

Die Weinherstellung

In der Weinbereitung entsteht eine faszinierende Symbiose, vergleichbar mit der Harmonie zwischen Mensch und Natur im Weinberg. Allerdings nicht zwischen Mensch und Natur, sondern zwischen Mensch und Maschine. Ob traditionelle oder moderne Weinbereitung, die grundlegenden Schritte bleiben im Wesentlichen gleich. Nach der Lese werden die Trauben schonend gepresst, um den kostbaren Saft zu gewinnen. Danach beginnt die Gärung, ein entscheidender Prozess, der dem Wein seinen einzigartigen Charakter verleiht und den Alkoholgehalt entstehen lässt. Interessant ist, dass bei einigen Herstellungsverfahren Gärung und Keltern vertauscht werden, indem die Trauben vor dem Pressen gären. 

Die folgenden Phasen dienen der Stabilisierung des Weins und markieren seinen Übergang in die Reife- oder Ruhephase, auch Ausbau genannt. Hier ruht der Wein monatelang in Stahltanks, Holzfässern, Tonamphoren oder Betontanks, wo er seine Struktur verfeinert und sein volles Potenzial entfaltet. Diese Ruhephase ist wichtig, denn der Wein braucht Zeit, um zu reifen und seine komplexen Aromen zu entwickeln. 

Die Weinbereitung ist ein kunstvoller Prozess, der handwerkliche Tradition mit moderner Technik verbindet und wo jeder Winzer seine Individualität einfliessen lassen kann, um Weine von bester Qualität und Finesse zu erzeugen. 


© DM Photography

Die Weinberge rufen: Ein Plädoyer für den Einstieg in den Weinbau im Wallis 

Die Weinbaukultur im Wallis ist eine Welt der Leidenschaft und Hingabe. Winzerinnen und Winzer sind hier nicht nur die Hüter eines wertvollen Erbes, sondern auch die Handwerker einer lebendigen Tradition, deren jeder Jahrgang ein neues Kapitel darstellt. Der Weinbau bietet die Möglichkeit, in atemberaubenden Panoramen zu arbeiten und eine reiche Kultur und Geschichte zu integrieren. Jede geerntete Traube trägt das Wesen unserer einzigartigen Region in sich; jeder Tropfen Wein ist das Ergebnis von handwerklichem Können und der Liebe zur Natur.

Um diese Weinberufe zu fördern, wurde 2023 eine große Kommunikationskampagne von der Stiftung Vitis Aequitas ins Leben gerufen, die von wichtigen Partnern wie dem IVV und dem Staat Wallis unterstützt wird. Besuchen Sie gerne die Website der Kampagne, um mehr zu erfahren: www.vitivini.ch

 

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Aprikose, Zitrus-, exotische Früchte, rote Beeren, Mandeln usw.Fruchtig

Veilchen, Holunder, Linde, Rose usw.Floral

geringer Alkoholgehalt, wenig TannineLeicht

Mittelkräftig

Alkohol, Säure und intensive AromenKräftig

von Säure dominiert, die ihm ein frisches Aussehen verleihtLebendig

Mässig lebendig

ohne Säure, rund, weichZart

ohne RestzuckerTrocken

Mittelfüllig

weich, fleischigFüllig

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